Von Innen heraus...
von Tanuka (Kommentare: 0)
Friedensspaziergang
Fügungen
Jonas bestellt ein T-Shirt mit dem Aufdruck "Friedenstüchtig". Die T-Shirt Aktion hat sich ergeben, da im Moment in der Presse das Wort "kriegstüchtig" herumgeht. Ich habe es gerade nachgelesen im Netz. Das kann jede und jeder auch tun. Ich zitiere das hier nicht. Ich gebe dem keine Kraft. Ich blicke in die Zeit des Friedens und stelle mir Frieden vor. Stelle mir Dialog vor.
Ich habe auch ein T-Shirt bestellt. Ich werde es am Friedensspaziergang tragen. Ich hatte mich ursprünglich gegen das Mitspazieren entschieden. Dann hat es sich anders gefügt. Das kam so:
Am Donnerstag waren wir im Film "Krone-Schmalz Verstehen". Ich nehme meine Ukulele mit. Jonas schaut mich fragend an und ich sage, die will mit, ich weiß jetzt auch nicht warum, wer weiß. Wir sitzen im Kino, hinter uns sitzt zufällig die Frau, bei der die T-Shirts bestellt wurden, sie hat unsere zwei dabei.
Der Film ist sehenswert. Es ist interessant, eine Person so lebendig und so privat zu sehen - an ihrem Geburtsort Lam im Bayrischen Wald. Der Film wird in Murnau aufgrund einer privaten Initiativen im Kino gezeigt. In der Öffentlichkeit wird über Frau Krone-Schmalz möglichst wenig gesprochen oder geschrieben. Sie gehört zu den Menschen, die diffamiert werden in dieser verrückten Zeit.
Der Regisseur Ralf Eger steht nach dem Film noch für Fragen zur Verfügung und dann sagt er, er wird jetzt noch ein Lied mit uns singen, es ist von Yael-Deckelbaum. Während er noch weiterspricht, dass es die deutsche Version von 'Prayer of the Mothers ist', habe ich schon die Ukulele aus dem Rucksack geholt und bin schon auf dem Weg nach vorne. Das ist - so denke ich - unsere deutsche Version 'Zwischen Himmel und dem Land' von Amithra.
So ist es dann doch nicht, er singt die Übersetzung ins Deutsche von: From the North to the South, from the West to the East, hear the Prayer of the Mothers, bring them Peace, bring them Peace. Er lädt mich ein mitzuspielen. Er spielt es in H-Moll, unsere Version ist A-Moll. Ich spiele nicht mit und etwas in mir läßt mich sagen, daß ich nachher unsere Version spiele. So ist es dann auch. Er übergibt mir das Mikro, ich erzähle, dass das alles so nicht geplant ist und dass ich jetzt die wundervolle Version von Amithra spielen werde. Ich bitte das Publikum aufzustehen und die Gesten zum Text mitzumachen. Jonas kommt runter, leiht sich die Gitarre und wir singen mit allen:
Zwischen Himmel und dem Land
stehen Menschen Hand in Hand
Teilen die Liebe, leben Frieden
von Innen heraus dehnt sich Frieden aus.
Und es fügt sich weiter. Am Tag danach meldet sich die T-Shirt Frau und fragt, ob wir dieses Lied nicht spielen könnten am Montagsspaziergang. Jetzt ändere ich meine Entscheidung. Dieses Lied hat die Kraft, Menschen ins Jetzt zu bringen und den Frieden zu spüren. Jetzt gehe ich mit.
Und dann fügt es sich weiter. Jonas sagt, es fehle noch eine Rednerin, ob ich das machen würde. Etwas in mir sagt Ja.