Qi Gong für ungewisse Zeiten - Energetisieren
von Tanuka (Kommentare: 0)
Energetisieren in der Früh nach dem Zähneputzen habe ich aus China mitgebracht. Xu Mingtang nennt diese Übung sicher ganz anders. Nicht der Titel der Übung ist wichtig; wichtig ist, was sie bewirkt – körperlich und geistig. Das kannst Du erleben: Voller Energie in den Tag starten. Wer will das denn nicht?
Heute beginne ich gleich mit dem Hinweis für Verstand und Struktur: Ich kreise acht mal. Acht mal in jeder Ebene. Untere Ebene, mittlere Ebene, obere Ebene. Die Ebenen gibt es auf der Vorderseite des Körpers und auf der Rückseite des Körpers. Ich hatte schon überlegt, wie wir die Ebenen gut sichtbar machen könnten. Ich habe überlegt, ob ich ein gestreiftes T-Shirt habe. Habe ich nicht. Erst am See ist mir aufgefallen, dass das blaue Shirt ganz passend ist - ich hatte beim Blick in meinen Kleiderschrank nur an die Farben des Sees gedacht.
Beim Kreisen spüre ich die Handflächen mit den Handherzen auf dem Körper und ich nehmen ganz bewußt das Kreisen war. Die Bewegung. Die Wärme. Der Körper findet automatisch den passenden Atemrhythmus. Im Video zeige ich die Übung mit 8 x Kreisen pro Ebene. Das nenne ich einen Durchgang. Ich habe die Übung aus China mitgebracht. Hier war angesagt 8 x 8 Kreisen pro Ebene. Du bist völlig frei, wieviel Durchgänge Du durchführst. Spür hin, was für Dich stimmt. Sollte es nur einer sein, ist das auch ganz prima. Das ist ein erster Schritt und macht einen Unterschied für Dein Wohlbefinden.
Hinweis: Die Zahl 8. Immer wieder kommt die Frage auf, wie wichtig sind die Zahlen bei den Wiederholungen? Vielleicht ahnst Du schon, dass es mit der Funktion der Zahl zu tun hat. Sie gibt einen Hinweis, sie unterstützt das Geschehen. Ich sage gerne, die 8 erinnert an das Zeichen für Unendlichkeit. Spür hin, verlasse Dich auf Deine Intuition. Es sollten mehrere Kreise sein, es sollte leicht zu zählen sein – also unter zehn. Sieben wäre genauso gut. Und weil es nicht ausschlaggebend ist, verständigen wir uns auf die Acht. OK?
Eine Geschichte: Xu Mingtangs Patienten haben in der Früh keine Medikamente bekommen. Verordnet war vielmehr diese Übung mit jeweils 8 Durchgängen. Also 8 x 8 Kreisen. Wenn ich daran zurückdenke, tauchen Bilder von damals (2008) auf. Ich stehe mit einigen anderen in einem sehr großen Loft, das wohl noch umgebaut werden soll. Es gibt schon Spiegel an den Wänden. Die Fenster sind mit einer dicken Staubschicht überzogen. Jemand hat mit seinen Fingern Zeichen in den Staub gemalt. Mein Blick wandert dorthin und versucht durch diese Lücken zu schauen. Für Momente bin ich von den Körperwahrnehmungen abgelenkt. Meine schmerzenden Arme rutschen in den Hintergrund. So schaffe ich Kreis für Kreis, Durchgang für Durchgang und Ebene für Ebene. Jeden Tag aufs Neue wurde es nach einiger Zeit leichter. Früher zu enden war nie eine Option. Wir alle waren dort, um wieder heil zu werden.