Qi Gong für ungewisse Zeiten - Die Wirbelsäule pflegen
von Tanuka (Kommentare: 0)
Wer schlägt heute die Schale? Naja, die Antwort ist nicht so schwer für diejenigen, die unsere Videos verfolgen. Dafür kommt nur Jonas in Frage. Ich habe heute keine Hand frei, ich halte die Sonne in den Händen. Sieh selbst...
Beginnen wir mit Zahlen. Die Wirbel werden von oben herunter gezählt. Der berste ist der Atlas und trägt in der Medizin die Bezeichnung C1. Von dort geht es weiter C2,3,4,5,6 und 7. Der Mensch hat 7 Halswirbel, 12 Brustwirbel, 5 Lendenwirbel. Dann kommt das Kreuzbein- eigentlich 5 Wirbel, die zu einer Art Platte verwachsen sind. Und dann bis zu 5 Steißbeinwirbel, die auch eher mit einander verbunden sind. Man spricht dementsprechend von 24 freibeweglichen Wirbeln.
In den Wirbelkörpern verläuft auf diese Weise sicher geschützt unsere Nerven Hochspannungsleitung. Von dort verzweigen sich unendliche viele Nerven in alle kleinsten Winkel des wunderbaren Organismus, den wir unseren Körper nennen. Es ist wichtig, die Wirbelsäule geschmeidig zu halten, damit diese Verzweigungen gut durchblutet sind. Im Qi Gong pflegen wir die Wirbelsäule. Pflegen hat eine hohe Bedeutung. Das was gut funktioniert, soll auch weiterhin gut funktionieren. Das was eingerostet ist, soll wieder gangbar gemacht werden – das Bild ist ein bisschen krass und doch gefällt es mir gerade ganz gut. In frühen Zeiten gab es in der Gemeinschaft einen, dessen Aufgabe es war, dafür zu sorgen, dass alle aus der Gemeinschaft gesund / heil waren. Dieser eine hatte ein bestimmtes Prinzip der Naturkräfte und Elemente durchdrungen. Wir nennen das System heute Traditionelle Chinesische Medizin. Der Heil-Weise sorgte für die Gesundheit der einzelnen Mitglieder der Gemeinschaft mit dem Verabreichen von besonderen Kräutern, mit Akkupunktur oder Akkupressur und mit Qi Gong. Er wurde solange bezahlt – mit allem versorgt, was er brauchte, solange alle gesund waren. Wenn jemand krank wurde, hatte er versagt. Dieses Prinzip stellt das Heilsein in den Mittelpunkt. Es ist ein Gesundheitssystem. Das gefällt mir.
Das Steigen und Sinken kennst Du vielleicht schon aus den anderen Übungen. Das Steigen und Sinken bringt das vorne und hinten in den Fokus. Heute lege ich mein Augenmerk auf das rechts und links. Eine andere Ausrichtung. In der Vorstellung habe ich einen Stein in einer Hand, sie wird schwer und zieht den Körper leicht in diese Richtung. Angenehm leicht. Dabei atme ich aus. Das Einatmen richtet mich wieder auf. Ausgerichtet habe ich in der Vorstellung den Stein in der anderen Hand und auch dorthin lasse ich mit mühelos ziehen. Bis mich das Einatmen wieder aufrichtet.
Damit nicht genug, die Übung verfeinert sich. Ich sehe meine Wirbelsäule in der Vorstellung so: Jeder Wirbel eine leuchtende Perle, dazwischen ein elastisches Band. In Teil 1 werden durch die Schwere des Steines alle Wirbel bewegt – auch die die sich eigentlich nach Medizinerkenntnissen nicht bewegen können. Ich stelle es mir einfach so vor. Was sich auf alle Fälle spürbar bewegen kann sind die Lendenwirbel. Entsprechend tief neige ich mich nach rechts und links. In Teil 2 sind die Lendenwirbel fixiert. Ab dort kann sich alles bewegen. Ich kann mich aber nicht mehr so weit von der Hand nach unten ziehen lassen. In Teil 3 sind alle Wirbel bis zum Beginn des Brustbeines fixiert. Die darüber sind beweglich nach rechts und links. In Teil 4 sind alle Brustwirbel fixiert. Die Halswirbel können sich frei bewegen. Danach löse ich alle Fixierungen auf und freue mich daran, wie fein und leicht sich alles bewegt.
Interessant: Der Regen hat heute den Ort und die Übung bestimmt. Die Idee mit einem eingeblendeten Hintergrund hatten wir schon ganz lange. Seit ich den Kriechenden Günzel für meinen Status fotografiert habe und Jonas erzählt habe, dass das aussieht wie ein Wald.
Abspann: Hier kannst Du heute sehen, wie sich unser Filmszenario gestaltet hat.